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„GRENZELI UUF – GRENZELI ZUE, JU-HE“

Für viele gingen während der Corona-Zeit die Grenzen und die Tore zu. Doch andere riefen: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, wir wollen auch von eurer Herrlichkeit“! Und es wurde ihnen aufgetan. Die Asylindustrie läuft weiter.

In solchen Krisenzeiten gibt es immer Profiteure und Verlierer. Zu den Gewinnern gehören abgelehnte Asylbewerber. Sie wurden aus den Ausschaffungszentren entlassen. Man liess sie untertauchen nach dem Motto: „aus den Augen, aus dem Sinn und aus der Verantwortung!“ Dieser Ausschaffungsstopp kommt einer Einladung an die z.B. in Italien lebenden, illegalen Migranten gleich, zu uns zu kommen und Asyl zu beantragen. Die Asylindustrie floriert, und die Gewinnaussichten sind weiterhin hervorragend.

Eines Virus wegen wurden die Grenzen rigoros geschlossen, Spitäler, Heime und öffentliche Lokale dicht gemacht. Kurzarbeit und Stellenabbau sind die Folgen. Doch das Staatssekretariat für Migration sorgt dafür, dass sie ihre bis Ende Jahr befristeten Stellen danach behalten kann und alleine dafür 12,1 Millionen Franken erhalten. Ihr Übernahmeprogramm funktioniert jedenfalls. So hat man einer Gruppe von 22 minderjährigen Asylsuchenden aus Griechenland Aufnahme zugesichert. Der Staatssekretär und Gatekeeper, Mario Gattiker, hat angeboten, weitere 100 zu übernehmen. Für ihn ist scheinbar eine qualifizierte Fachkraft aus Übersee das höhere Corona-Risiko als ein Immigrant aus Eritrea. Wer „kocht“ hier die Suppe im BAG für den Bundesrat?

Wer kann mir erklären, warum im Corona-Monat März über 160 Eritreer und nochmals so viele aus Afghanistan und der Türkei Antrag auf Asyl stellen konnten? Warum haben im Asylwesen geläufige Begriffe andere Inhalte? Beispiele:

 – Einwanderer in den Sozialstaat = Flüchtling
 – vorläufig aufgenommen = für immer
 – falscher Gesuchsteller = echter Flüchtling
 – wer nicht weiss, woher er kommt = Recht auf Asyl
 – zuhause nicht gleichen Lebensstandard wie in der Schweiz = Aufnahmegrund
 – negativ Entscheid = Bleiberecht
 – Gratisanwälte = Kosten für den Staat
 – Wohnung, Ausbildungskosten, Zahnarzt, Abo für ÖV u.v.m. = Nothilfe
 – keine Papiere bei Gesuchsstellung, für Heirat aber plötzlich da = Notwendigkeit und Logik

Über 65-Jährige verbannte man in Quarantäne, und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen wurden echt isoliert. Nun gehen selektiv Grenzen und Türen auf. Für Liebespaare hat sich Berlin und Bern nach eingehender Prüfung und politischen Diskussionen geeinigt, die Grenzen zu öffnen, damit diese sich „lieben“ können. Derweil verweigert man dies Ehepaaren, auch solchen die Jahrzehnte verheiratet sind, weil die Heime es nicht zulassen dürfen/wollen/können/müssen.

Diese Woche musste ich für die Nachkontrolle meiner Knieprothese in ein Berner-Spital. Es musste geröntgt werden, und der Orthopäde hatte eine Untersuchung durchzuführen. Sehr kalt, regnerisch und windig war es. Meine Frau hat mich dorthin chauffiert und mich wie immer begleiten wollen. Sie ist medizinische Fachfrau und war auch bei den Operationen dabei. Am Eingang stand ein Wachposten und eine Angestellte des Spitals. Nach Überprüfung meines Aufgebotes wurde mir Einlass gewährt. Meiner Frau wurde dies aber verwehrt. Für die Türsteher gab es keinen Grund, ihr wenigstens Zutritt in den Vor- oder Warteraum zu gewähren. Sie musste 1 ½ Stunden im Auto sitzend und frierend auf mich warten. Papierlose Asylanten müssten wir sein. Diese täuschen uns, und wir uns selber. „Asylantismus“ nannte dies ein verstorbener Geschichtsprofessor. So singen wir nun auch noch die zweite Strophe: „Törli uuf, Törli zue, juhe!“

Paul Hunziker, 16. Mai 20 Email: paulhunziker@bluewin.ch

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