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Historiker und die linke Politik wollen „deleten“

Karls’s kühne Gassenschau hat 2006 – 2010 äusserst erfolgreich das grossartige, besinnliche, unterhaltende und artistische Stück „Silo 8“ aufgeführt und Tausende von Zuschauern begeistert. Es ging dabei um ein Altersheim der Zukunft für eine hoffnungslos überalterte Bevölkerung. Mit Altersheimsilos garantierte man den Senioren einen kostengünstigen, Platz sparenden und glücklichen Lebensabend. Einzige Aufnahmebedingung war die Abgabe der Lebenserinnerungen. Dafür wurden die Neueintretenden an eine Delete-Maschine angeschlossen, welche ihre Erinnerungen löschen und gänzlich ausradieren sollte. Das System funktionierte fast zu 100%. Gegen die Kraft der Liebe aber kam dieses nicht an. Als bei den Bewohnern auch nur bruchstückhaft Erinnerungen aus ihrem Leben zurückkehrten, kam es zur Revolution im Altersheim.

Erinnerungen an die Schweizergeschichte sind den EU-Turbos hinderlich
Gedenkfeiern fördern die Identität, geben Antwort auf die Fragen der Vergangenheit und nach dem Entstehen der heutigen Strukturen. Wir verstehen aufgrund der Traditionen und Überlieferungen, warum wir so sind, wie wir sind, warum auch die Schweiz so ist wie sie ist. Die Geschichte hat dies und uns so gemacht. Unser Land ist freiheitlicher, unsere Steuern sind nicht so hoch, die Strukturen schlanker. Wir haben weniger Bürokratie, höhere Rechtssicherheit und bessere, wirtschaftsfreundlichere Rahmenbedingungen als andere Länder. Bei uns ist das Volk der Souverän. Wir haben die direkte Demokratie. So erklärt sich auch, warum wir eine hohe Lebensqualität und einen solchen Wohlstand haben.

Dieses Wissen und Selbstverständnis ist jenen hinderlich, die ein institutionelles Abkommen mit der EU und von diesen die Rechtsordnung und die Gerichtsbarkeiten übernehmen wollen. Ein Volk, das aber seine Eigenständigkeit, Freiheit und Stärken kennt, liebt und nicht aufgeben will, kann nicht oder kaum in die Abhängigkeit geführt werden. Es sei denn, man nimmt ihm seine Identität, seine Geschichte und seine Erinnerungen. Und genau diesen Weg, wie in „Silo 8“ aufgezeigt, beschreiten die EU-Hysteriker, fragliche Historiker und linke Politiker. Diese haben vielleicht viel gelernt, aber nichts begriffen.

Morgarten, Marignano und andere Gedenkfeiern
Sie sind zum Glück noch nicht zu verhindern, die Gedenkfeiern an grosse Taten und auch Niederlagen der Eidgenossen. Aber es wird mit allen Mitteln versucht, diese Anläse zu rein folkloristischen Darbietungen ohne Hintergrund verkommen zu lassen. Feiern ja, aber was eigentlich? Erinnerungsanlässe ja, aber woran sich erinnern? Damit man später nicht deleten = löschen, auslöschen, streichen muss, will man jetzt früh besorgt sein, dass gar nichts aufgenommen wird und nichts getilgt werden muss. Die Schweizer Geschichte hat man schon mal aus dem schulischen Unterrichtsstoff gestrichen. Uns, die wir diese noch vermittelt bekommen haben, wird indoktriniert, dass diese Geschichte ein patriotisches Trugbild, frei erfunden oder märchenhaft und mythologisch ausgeschmückt ist und zudem falsch verstanden werde.

Wem bedeuten die Jahrzahlen 1315* / 1386* / 1444* / 1499* / 1515* noch etwas? Danach gefragt, bekommt man etwa gleichwenig brauchbare Antworten, wie auf die Frage, was man an Ostern, Pfingsten und Weihnachten feiert, oder wenn man wissen will, warum wir am Karfreitag, Ostermontag, Pfingstmontag, an Auffahrt und vielerorts an Fronleichnam frei haben. Auch der 1. August wurde zu einem offiziellen Feier- und Freitag. Wozu eigentlich? In der Schule wird dies nicht mehr vermittelt, und der Text der Nationalhymne kennen nicht einmal mehr die Gesangslehrer. Warum noch 1. August-Feuer entzündet werden, wissen nur noch wenige, und darum verschwinden diese allmählich genauso wie die dazugehörenden Fackelumzüge. In meinem Dorf ist die 1. Augustfeier zu einem Apéro für trostlos Daheimgebliebene und einem Treffen mit Ausländern verkommen.
To secure-delete = sicher löschen

In seiner Rede am Jubiläumsfest am 21. Juni in Morgarten hat Bundesrat Ueli Maurer treffend und richtig gesagt:

„Wer einem Volk die Geschichte nimmt, der nimmt ihm die Identität. Wer ihm die Identität nimmt, der nimmt ihm die Werte. Und ein Volk ohne Werte, das wird manipulierbar, denn es fehlt ihm der Kompass.“

Also ist klar: wenn man uns manipulieren will muss man uns die Geschichte erst gar nicht vermitteln, die eventuell vorhandene Identität sicher löschen, dann sicher keine Werte erhalten und ja nicht solche verteidigen. Weil dies bis jetzt noch nicht gelungen ist, haben wir Politiker, die, statt mit einem gewissen Stolz auf unsere Historie hinzuweisen, sich für ein Volk entschuldigen, das zu doof ist, um der EU beizutreten, wie dies Schriftsteller Thomas Hürlimann in der „Schweiz am Sonntag“ formuliert hat.

To delete a word = ein Wort streichen
Ein Wort würden die im Titel Erwähnten dringend gerne ausmerzen: Eidgenossen(schaft)! Fragen sie Schulkinder, Studenten oder irgendjemanden, was dieses Wort bedeutet. Der Begriff „Schweizer mit Migrationshintergrund“ ist heute aber allen verständlich und geläufig. Warum gibt es keine Schweizermeisterschaft im Schwingen, im Jodeln, im Hornussen, im Schiessen und anderen traditionellen, typisch schweizerischen Wettkampfarten? Warum tragen diese grandiosen, unvergleichbar friedlichen und volksnahen Anlässe das Attribut „Eidgenössische Feste? Gibt es ausser im Schwingen noch „Eidgenossen“? Ja, die gibt es, und diese sind zum Glück noch löschgeschützt.

To delete from the register = von der Liste streichen
Im September findet in Marignano die Fünfhundertjahrfeier statt. Dazu wurde unser Bundesrat Ueli Maurer als Festredner eingeladen wie schon zur Morgartenfeier. Maurer kennt die Schweizer Geschichte, unsere Traditionen und Werte. Er steht zu unserer Identität. Ein Bundesratsentscheid hat Ueli Maurer aber von der Rednerliste gestrichen und der Mutter Simonetta die Aufgabe übertragen, in Marignano bei Mailand über die Unabhängigkeit und Neutralität der Schweiz, die auf der Niederlage in jener Schlacht begründet liegen, zu reden, Die „Mutter unseres Volkes“, die bald jeden unserer Volks- und Ständeentscheide ignoriert und hintertreibt, darf oder muss also über die Werte und Identität unseres Landes sprechen, die sie selber infrage stellt.

To delete an order = einen Auftrag streichen
Damit komme ich zum Bedenklichsten, was diese Titularen annullieren wollen und auch tatsächlich streichen: Volksentscheide, den Willen des Souveräns, die erhaltenen Aufträge. Die Liebe zu unserer Heimat, zu unserem Vaterland (wegen Mutter Simonetta kann ich nicht vom Mutterland schreiben) zu unserer Identität, zu unseren Werten muss verhindern, wie im Altersheim „Silo 8“, dass die Bilder der Vergangenheit und damit die Erinnerungen gelöscht werden. Wo dies schon fortgeschritten gelungen ist, müssen diese bruchstückhaft zurückkehren, damit es zur „Revolution“ kommen kann. (revolutio = das Zurückwälzen, die Umdrehung).

To delete without substitution = ersatzlos streichen
Man muss ja kompromissbereit und anpassungsfähig sein und auch einmal zum „Deleten“ ja-sagen. Ich bin absolut einverstanden, dass das schweizerische EU-Beitrittsgesuch ersatzlos gestrichen wird!

To delete an item from the agenda = einen Punkt von der Tagesordnung streichen
Die ständigen, unnützen aber gefährlichen Diskussionen und Themen um die „institutionelle Einbindung in den EU-Apparat“ im Bundeshaus sind sofort von der Tagesordnung zu streichen.

*Meine Familie hat die Diktatur der kommunistischen Tschechoslowakei erlebt. 1993 kam ich in die Schweiz und erfuhr, was Freiheit und Demokratie bedeuten. Wir alle müssen dafür sorgen, dass wir unsere persönlichen Freiheitsrechte und politischen Mitbestimmungsrechte behalten. Mit einem EU-Beitritt verlieren wir sie. (Yvette Estermann, Nationalrätin)

Seftigen im Juli 2015 Paul Hunziker

*1315: Morgarten
*1386: Sempach
*1444: St. Jakob an der Birs
*1499: Schwabenkrieg
+1515: Marignano

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